Auf der Spur des schwarzen Goldes

Heideflächen im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft, Foto Andreas Franke
Diese Radtour ist eine Empfehlung für kühle, aber sonnige Herbsttage. Vom Bahnhof Elsterwerda aus begeben sich die Radfahrenden auf eine Entdeckungstour durch ehemalige Bergbaugebiete, vorbei an Zeitzeugen, Restlöchern und einer Vogelvielfalt. Jahrtausende lang lagerte ein Bodenschatz unter den mächtigen eiszeitlichen Ablagerungen im Gebiet des heutigen Naturparks: das sogenannte schwarze Gold. Nach der Entdeckung dauerte es nicht lange, bis die Kohle wegen der wachsenden Nachfrage mittels immer ausgereifteren Abbauverfahren in riesigen Tagebaugruben abgebaut wurde. Zurück blieben karge sandige Abraumflächen, die sich die Natur nur langsam wieder zurückerobert.

Länge: 43,5 km
Start / Ziel: Bahnhof Elsterwerda
Logo / Wegstreckenzeichen: keine Angaben
Vorbei am Miniaturenpark führt die Tour zunächst an der Schwarzen Elster entlang nach Plessa. An Zeitzeugen der Energiegewinnung über die letzten Jahrhunderte mangelt es nicht. Neben der alten Bockwindmühle im Miniaturenpark lassen sich auch die mächtigen Türme des Industriedenkmals Kraftwerk Plessa bestaunen, eines der ältesten Kraftwerke in Europa. In Plessa steht zudem die Elstermühle, deren Zuppinger-Wasserrad mit eindrucksvollen sechs Metern Durchmesser noch immer erhalten ist.
Auf dem Elsterdamm begleitet der charakteristische „kjück kjück kjück“-Ruf des Grünspechts die Radelnden. Die Birkenallee ist das zu Hause so mancher Spechtfamilie, deren Jungvögel im September eifrig das Fliegen erlernen. Ab Oktober sieht und hört man auf den Feldern zahlreiche Kraniche, die sich für den Flug in den Süden sammeln. Leiser, aber genauso majestätisch sind die Silberreiher. Fernglas mitnehmen lohnt sich! Nach Plessa geht es nun hinein ins einstige Kohleabbaugebiet. Eine Tafel weist auf die erste Abraumförderbrücke der Welt hin, die hier bei Plessa im Jahr 1924 in Betrieb ging. Historisch ist auch der Floßgraben, auf dem früher Holz nach Dresden und Meißen geflößt wurde. Heute ist er zusammen mit den Hammergraben Teil eines Ableitungssystems der Kleinen Restlochkette im einstigen Tagebaugebiet. Linksabbiegend folgt die Tour dem Floßgraben ein Stück und führt im Bogen durch den im Zuge von Renaturierungsarbeiten gepflanzten Wald. Zwischen dem Nadelholz stehen zahlreichen Birken, die mit ihrer weißen Rinde und den im Herbst gelben Blättern im Sonnenlicht strahlen. Das rote Herbstlaub von Zitterpappel, Roteiche, Traubenkirsche und Brombeere macht das Farbenspiel perfekt. Der weitere Weg führt nun durch das Naturschutzgebiet Seewald. Kranich, Waldschnepfe, Bekassine und Wasserfledermaus fühlen sich hier zu Hause. In Grünewalde lohnt ein Schlenker durchs das Dorf, das schon häufig Naturparkgemeinde war. Von Grünewalde aus ist es nicht mehr weit bis zum Grünewalder Lauch, der ein See der Kleinen Restlochkette ist. Im Gegensatz zu den anderen Seen ist er jedoch ein Badegewässer. Wem es zu kalt ist, kann zumindest die Füße erfrischen oder sich am Strand eine Pause gönnen. Der Rückweg führt zunächst entlang des Restlochs Seewaldsee und dem Floßgraben, der sich zu einem See erweitert, dann den Rand des Naturschutzgebiets „Der Loben“ entlang. Ein Stopp am Restloch 307 ermöglicht den Ausblick auf ein bizarres Landschaftsbild mit Sanddünen. Schließlich gilt es den Anstieg hinauf nach Döllingen zu bewältigen, um sich anschließend gemütlich hinunter nach Kahla rollen zu lassen. Entlang einer alten Obstbaumalle führt ein Radweg zurück nach Elsterwerda.

Autorentipp: Zum Abschluss der Tour einmal durch die historische Altstadt bummeln oder den Miniaturenpark besuchen, der direkt an der Route liegt.

Adresse

Auf der Spur des schwarzen Goldes
Am Bahnhof 1
04910 Elsterwerda
E-Mail: info@naturpark-nlh.deWebseite: www.naurpark-nlh.de Telefon: 035322-518066

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